Kamen. Die Johannes-Passion ist eins der beiden vollständig erhaltenen authentischen Passionswerke von Johann Sebastian Bach. Die Uraufführung fand am Karfreitag, dem 7. April 1724, in der Leipziger Nikolaikirche statt. Der Bericht vom Leiden und Sterben Jesu Christi nach dem Johannes-Evangelium bildet das Rückgrat. Ergänzt wird er durch Choräle und frei hinzugefügte Dichtungen in Chören und Arien in der Besetzung für vierstimmigen Chor, Gesangssolisten und Orchester.
Ohne Zweifel stellt das Werk einen Höhepunkt protestantischer Kirchenmusik dar. Trotzdem geriet es nach Bachs Tod in Vergessenheit. Erst infolge der Bach-Renaissance, die Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829 mit seiner erstmaligen Wiederaufführung der Matthäus-Passion einleitete, wurde am 21. Februar 1833 unter Carl Friedrich Rungenhagen auch die Johannes-Passion zur ersten Wiederaufführung seit Bachs Tod gebracht.
Mit etwa zwei Stunden Aufführungsdauer ist das Werk zwar kürzer, dafür aber deutlich dramatischer als Bachs Matthäuspassion, die ja vor drei Jahren in der Pauluskirche zu hören war. In der Tradition der Passionsmusiken am Sonntag „Lätare“ wird die Johannespassion am 6. März 2016 um 17.30 Uhr in der Pauluskirche Kamen aufgeführt.
Kantorei und Kammerchor der evangelischen Kirchengemeinde musizieren gemeinsam mit dem Orchester „concerto vivo“, einem Ensemble, das auf Barockmusik spezialisiert ist. Als Solisten wirken mit: Bettina Lecking (Sopran), Silke Weisheit (Alt), Stefan Sbonnik (Tenor), Gustav Muthmann (Bass); die Gesamtleitung hat Kirsten Schweimler-Kreienbrink.
Der Kartenvorverkauf für dieses große Oratorienkonzert hat begonnen. Eintrittskarten zum Preis von 18 Euro (ermäßigt 12 Euro) sind ab sofort erhältlich bei der Mayerschen Buchhandlung, im Gemeindebüro Schwesterngang 1 und bei Chormitgliedern. Telefonische Vorbestellung bei Kantorin K. Schweimler-Kreienbrink, Tel. 05401/8329720.