von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>
Kamen-Heeren. Ein Rinderhorn ist fraglos ein Ritterschlag neben dem Bundesverdienstkreuz und dem Verdienstorden des Landes. Nicht nur aus Sicht des Schweineclubs, der die zahllosen Ehrungen von Bettina Böttinger am Samstag um das Heerener Horn erweiterte. Der eigentliche Ritterschlag kam jedoch von der caritativ engagierten Journalistin selbst. Sie verspeiste im Heerener Gemeindezentrum als Rheinländerin nicht nur den ersten Pfefferpotthast ihres Lebens und befand ihn für „sehr lecker“. Sie fand auch diesen Abend „geradezu bezaubernd“: „Die Gesamtatmosphäre hier ist toll, der Zusammenhalt und die Solidarität in diesem Ort sind deutlich spürbar!“
Darin steckt für die TV-Moderatorin „der Klebstoff“ unserer Gesellschaft. „Für diese Menschen mache ich meine Sendungen“, verriet sie. Menschen, die sie zu einem mitreißenden Grußwort veranlassten. Nicht nur die „nationalistischen und chauvinistischen Töne“ aus Amerika, „die nichts mehr mit den christlichen Werten, die uns prägen, zu tun haben“ machen sie wütend. Konterkariert werden diese Werte dieser Tage in vielen weiteren Ländern – auch bei uns, wo Worte wie „Entvölkerung“ von Parteien in den Mund genommen werden. Bettina Böttinger forderte alle dazu auf, „wachsam zu sein gegenüber den Rattenfängern von heute“ – und wachsam zu sein „für ein Deutschland, das bunter, toleranter, friedliebender geworden ist“.
Dafür gab es tosenden Applaus und stehende Ovationen. Die hatten zuvor bereits ihre Mit-Hornträgerinnen erhalten. Denn Ingrid Heilf bedankte sich mit einem vollständigen Gedicht und reimte bescheiden, ob nicht eher andere eine solche Auszeichnung verdient hätten. Denn „ich tu das wirklich gern“ und „bin immer für Euch da“. Doritha Haghgu zitierte ein mahnendes Gebet: „Herr, bewahre mich davor, dass ich schwatzhaft werde und überall mitreden will.“