Kreis Unna. Immer wieder sind sie auf dem Vormarsch: Plagegeister, die heftig juckende Hauterkrankungen auslösen können. Kopfläuse und Krätzmilbenbefall sind zwar sehr unangenehm, aber nicht gefährlich. Darauf weist der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Unna hin.
Bereits im Frühjahr wurden dem Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Unna vermehrt Patienten mit ansteckender Krätze (Scabies) gemeldet. Auch aktuell gibt es wieder Erkrankungen, die von Mensch zu Mensch übertragen wird.
Im Gegensatz zu Kopfläusen reicht relativ kurzer Kontakt von Haut oder Kleidung nicht aus, um sich mit Krätzmilben zu infizieren. „Die Milben leben in der menschlichen Haut und werden durch intensiven Körperkontakt meist an den Partner oder von den Eltern an die Kinder weitergegeben“, sagt Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz.
Mit äußerlich anzuwendenden Mitteln ist die lästige Infektion in der Regel schnell in den Griff zu kriegen. „Aufwand machen natürlich die nötigen begleitenden Hygienemaßnahmen wie das Wechseln der Bettwäsche und der kompletten Bekleidung“, weiß der Mediziner.
Damit kein Ping-Pong-Effekt entsteht und sich die Krankheit nicht immer weiter verbreiten, müssen sich Betroffene unbedingt behandeln lassen – Familienmitglieder eingeschlossen. Hygienemaßnahmen sind einzuhalten. Gerade für Schüler, aber auch für Kinder, die in einer Tageseinrichtung betreut werden, gelten besondere gesetzliche Bestimmungen. So dürfen Schüler den Unterricht erst wieder besuchen, wenn durch ein schriftliches ärztliches Attest belegt ist, dass sie andere nicht mehr anstecken können.
„Wenn alle an einem Strang ziehen und nicht versuchen, eine Infektion zu verheimlichen, können sich die Erkrankungen nicht weiter ausbreiten“, unterstreicht Dr. Bernhard Jungnitz und fasst zusammen: „Schämen muss sich niemand. Eine Infektion hängt nämlich nicht unbedingt mit mangelnder eigener Hygiene zusammen.“
Weitere Informationen gibt es unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Krätze) und im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises bei Dr. Bernhard Jungnitz, Tel. 0 23 03 / 27-11 53, E-Mail bernhard.jungnitz@kreis-unna.de.
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Hautparasiten auf dem Vormarsch
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