von Andreas Milk
Kamen. Mülltonnen sind kein Müll - wer eine beschädigt, muss dafür geradestehen. Weit über 40 Jahre macht der Berufskraftfahrer Armin B. (Name geändert) seinen Job. Die Kollision mit ein paar Abfallgefäßen an der Werner Straße in Bergkamen brachte ihn kurz vorm Renteneintritt auf die Anklagebank im Kamener Amtsgericht.
Am Morgen des 26. April war B. mit seinem Laster unterwegs. Es sei ein stürmischer Tag gewesen, sagte er - so stürmisch, dass die geleerten Tonnen wohl auf Wanderschaft gegangen sein müssen. "Ich sah sie ankommen" - und auszuweichen sei nicht möglich gewesen, sonst wäre der Laster womöglich umgekippt. Eine Mülltonne geriet unter das Fahrzeug; B. fuhr rechts ran und brauchte einige Minuten, die Tonne unter dem Laster hervor zu holen. Zwei weitere Tonnen sollen ebenfalls kaputt gegangen sein. B. rief seine Firma an, meldete den Schaden, verließ sich darauf, dass es damit gut wäre. Dann fuhr er weiter. Und das war der Fehler: Unfallflucht.
Zeugen notierten das Kennzeichen, riefen die Polizei - und die empfing den "Flüchtigen" auf dem Firmenhof. Der Richter verurteilte ihn jetzt zu einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 50 Euro - ein glatter Tausender. Noch zwei weitere Beträge sind in dem Zusammenhang interessant: Fürs Ersetzen der demolierten Tonnen stellten die Bergkamener Entsorgungsbetriebe rund 200 Euro in Rechnung. An dem Lastwagen war ein Schaden von fast 2.000 Euro entstanden.
Tipp an alle Hausbewohner für windige Tage: Geleerte Tonnen fix wieder von der Straße holen - damit sie nicht unter die Räder kommen.
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Teurer Zusammenstoß mit Wandertonne
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