von Dr. Götz Heinrich Loos
Kamen. Die Popularität des „deutschen Requiems“ von Johannes Brahms ist enorm. Andreas Kosinski, Bratscher der Neuen Philharmonie Westfalen und Vertretung von Roland Vesper im Einführungsvortrag, las am gestrigen Sonntag in der Konzertaula eine Kritik vor, die anlässlich einer der ersten Aufführung entstand – und die brachte es schon in allen Facetten so hervorragend auf den Punkt, dass es keiner weiteren Ergänzung bedarf. Der Rezensent kann lediglich seine eigene Wertschätzung des Werkes ausdrücken, ein echtes „Lieblingsstück“. Die Zielrichtung des „deutschen Requiems“ beeindruckt nicht minder: Brahms, der hier als geborener Protestant schon sich immer weiter von der Kirche entfernt hatte, bediente sich doch Bibeltexten für sein Werk, allerdings selbst gewählten (nicht denen der katholischen Requien) in deutscher Sprache – um damit die Hinterbliebenen zu trösten. Seine Textauswahl war genial und ist verbunden mit einer nicht minder genialen Musik. So darf es nicht verwundern, dass das „deutsche Requiem“ in mehr oder weniger geringen Abständen in Kamen aufgeführt wird.