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Scheidungsparty auf der Bühne: „Sekt and the City Teil 2“

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Sekt an the City Teil 2 in der Konzertaula. Foto: Katja Burgemeister für KamenWeb.devon Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

Kamen. Nur wenige Männer haben ihre Chance am Samstag genutzt. So viele Frauen gibt es selten auf einem Haufen zu sehen. Denn es waren Hunderte, die zumeist in größeren Gruppen mit mindestens einem Sesecco in der Hand in die Konzertaula strömten. Ganz stilecht zu „Sekt and the City Teil 2“.
Hier gab es nicht nur Sekt, sondern auch alles, was das weibliche Alltagsleben sonst noch versüßt oder eben auch nicht. Da saß der Blasenengel den drei Damen von „The Cat Pack“ auf der Schulter, wenn die Scheidungsparty auf der Bühne immer mal wieder in der Depression der Prä-Menopause abzuflauen drohte. Erinnerungen an Ahoj-Brause mit Wodka, Trainingsanzügen aus Ballonseide und Telefonen mit Wählscheibe taten dann bitter Not, um zusammen mit dem hochmotivierten Publikum wieder in Fahrt zu kommen.
Manche Zuschauerin wünschte sich gut hörbar das zitierte Esspapier, Nappo oder die Durchwahl zur Nothilfe-Hotline für Paare, denn das verhieß immerhin Linderung vom Alltagswahnsinn wie unverhofften Hitzewallungen, der Allmacht der Schwerkraft über die Haut oder Ehekämpfe zwischen Zumba und Schach. Dass die Schrittzähl-App zum Glück nicht für alle den Alltag prägt und mancher tatsächlich heimlich mit viel Freude das Schützenfest in Dülmen besucht, signalisierte mancher Fan gut sichtbar mit rosa Hütchen auf dem Kopf.
Beschwingter Lieder über Hormon-Achterbahnen, Werbeaufträge für Inkontinenz-Utensilien, verzweifelte Bemühungen für „vegan for youth“, die an nächtlichen Würstchen-Orgien scheitern: Es bleibt nur zu hoffen, dass das, was sich da auf der Bühne abspielte, wirklich als Comedy gedacht war und nicht heimliche Satire war. Dann bleibt dem Facebook-abhängigen „Mingle“ als Zwitter aus Mixed und Single wirklich nur noch eine Hoffnung: Die eigene Mitte zu finden, auf dem Schützenfest doch noch den Partner fürs Leben zu finden und den Blasenengel von der der Schulter zu verscheuchen. Kurzfristig halfen immerhin Sekt und Sesecco und das unerschütterliche Merkel-Händeherz vor dem Bauch, belohnt mit jubelndem Applaus.
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