von Andreas Milk
Kamen. Dieses Wochenende ist ein bedeutsames für Freunde der Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf: Der zehnte Band ist draußen, „Ostfriesenschwur“. Was das mit Kamen zu tun hat? Anja Sklorz, Chefin des Bürgerhauses Methler, ist quasi ein Teil der Kultserie um Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Sie ist eine Krimi-Komparsin.
In dem Band “Ostfriesenangst” darf Sklorz noch einmal 17 sein, eine Schülerin aus dem Ruhrgebiet, die auf Klassenfahrt an die Nordsee in die Ermittlungen zu einem Mordfall verwickelt wird.
Aber wie, bittesehr, kommt „unsere“ Anja Sklorz in dieses Buch des Schriftstellers von der Küste? Zufall? Von wegen. Das Ganze fing an bei einer Lesung mit Wolf in der Kamener Stadtbücherei. Der Autor – trotz seiner mörderischen Profession “ein lustiger Typ”, sagt die nicht-fiktive Methleranerin – habe sein Publikum an dem Abend aufgefordert, ihm doch zu schreiben, wenn es Ideen für ihn habe. Anja Sklorz tat es. Und erwähnte ganz nebenbei, dass sie “eine prima Leiche für Ihr nächstes Buch” abgeben würde. Prompt antwortete Wolf: Leiche wohl nicht – aber einen Namen für eine sehr lebendige Figur suche er gerade, und ob er ihren benutzen dürfte? – Er durfte.
Und alles wegen Lucas, Anja Sklorz’ Sohn. Bei einem Ostfriesland-Urlaub vor neun Jahren malte er den Pilsumer Leuchtturm. Den fand die Mama wenig später auf dem Cover eines Wolf-Krimis wieder. Den kaufte sie sich. Seitdem ist sie Fan.
Wie Tausende andere auch: Regelmäßig werden Wolfs Ostfriesenkrimis um die unkonventionelle Ermittlerin Klaasen Bestseller. Anja Sklorz hat bei ihren Touren an die Nordsee schon manchen Tatort besichtigt. Nun gibt es einen Reisegrund mehr. Gleich heute Abend - nach dem BVB-Heimspiel - will sich Anja Sklorz über den "Ostfriesenschwur" her machen. Ihr Exemplar bekam sie geschenkt: Die Mayersche Buchhandlung an der Weststraße würdigte die Methleraner "Krimiheldin" am Vormittag mit dem Buchpräsent.