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Amtsapothekerin warnt: Knollenblätterpilz auf keinen Fall essen

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Kreis Unna. Die Deutsche Leberstiftung warnt mit Blick auf die laufende Pilzsaison vor dem Verzehr von giftigen Knollenblätterpilzen, die mit essbaren Pilzen verwechselt werden können. „Eine Vergiftung kann tödlich enden und muss schnell behandelt werden“, ergänzt Birgit Habbes, die Amtsapothekerin des Kreises Unna.

Der Knollenblätterpilz wächst von August bis Oktober in Laub- und Mischwäldern. Er sei deshalb so gefährlich, weil in den ersten Stunden nach dem Verzehr keine Beschwerden auftreten, erläutert die Fachfrau. „Wenn α-Amanitin, das ist das Gift des Pilzes, seine Wirkung zeigt, hat es sich bereits im ganzen Körper verteilt.“

Etwa sechs bis 20 Stunden nach dem Verzehr treten Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfall auf. Schnell kann sich ein Leber- und Nierenversagen entwickeln. „Im letzten Jahr gab es zahlreiche Vergiftungen und einige der Erkrankten starben nach Angaben von Professor Dr. Hartmut Schmidt, dem Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin des Universitätsklinikums Münster, auch.

Wird die Pilzvergiftung früh diagnostiziert und schnell behandelt, gibt es gute Heilungschancen. Zur Therapie gehören die intravenöse Gabe von Flüssigkeit und Silibinin, das die Aufnahme des Giftes in die Leberzellen hemmt. Der frühe Einsatz eines speziellen Dialyse-Verfahrens (Albumin-Dialyse) kann den Verlauf eines Leberversagens verlangsamen.

Tritt das akute Leberversagen jedoch sehr schnell auf, ist eine Lebertransplantation notwendig. „Deshalb sollte jede Person, die nach dem Verzehr wilder Pilze Symptome einer Vergiftung zeigt, umgehend einen Arzt oder Notarzt rufen“, appelliert Amtsapothekerin Birgit Habbes. Um die Diagnose zu erleichtern, sollten Pilzreste und das Erbrochene aufgehoben und an den Arzt weitergegeben werden.


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