Reges Treiben im DRK-Heim des Ortsvereins Selm an der Ludgeristr.
Kamen. Wer von den Bürgern von außen durch die Fenster blickt, sieht vermummte Gestalten in weißen und gelben Anzügen mit Schutzbrillen und Mundschutz.
Dieses ist der praktische Teil der Ausbildung ABC-Schutz (Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Gefahren) unter der Leitung von Frank Schemme und Winfried Sonnenburg. Die beiden Ausbilder, die neben ihrer Ausbildereignung auch über langjährige Erfahrung aus der chemischen Industrie verfügen, haben die 20 Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuz am Samstag im theoretischen Teil mit dem Erkennen von Gefahren und den Auswirkungen von atomarer Strahlung, biologischen Gefahren wie Bakterien und Viren und chemischen Gefahrstoffen vertraut gemacht.
Auch die Kennzeichnung der Gefahrgüter und die Schutzwirkung der persönlichen Schutzausrüstung der Einsatzkräfte wurden dabei erlernt. Psychische Auswirkungen in diesen belastenden Situationen für Helfer und Betroffenen wurden ebenso angesprochen wie die Einschränkung von Grundrechten.
Im praktischen Teil wurde dann den Helfern aus den DRK Ortsvereinen Selm, Bönen, Werne, Schwerte und Kamen der richtige Umgang mit den verschiedenen Schutzausrüstungssystemen, das fachgerechte An- und Auskleiden und die Entsorgung der Schutzausrüstung nahegebracht.
Den Abschluss des Lehrgangs bildeten die taktischen Regeln und die Mitwirkung im Bereich der Verletztendekontamination.
„Wir üben und trainieren hier den Ernstfall“, sagte Frank Schemme. „Dabei geht es nicht nur um Krieg oder Terroranschläge, die Gefahr ist in Form von Industrieanlagen und Gefahrguttransporten auf den Straßen, Schienen und Binnenwasserstraßen allgegenwärtig vorhanden.“
Mit den neu ausgebildeten Helfern ist das DRK im Kreis Unna gut aufgestellt, um im ehrenamtlichen Dienst am Menschen auch in diesen Lagen schnell und effektiv helfen zu können.