von Dr. Götz Heinrich Loos
Kamen. Dieser Sonntag schonte den Rezensenten nicht: Von 11 bis nach 15 Uhr im Foyer der Konzertaula der „Tag der Musik“, von 17 bis fast 19 Uhr ein Chorkonzert der Evangelischen Kirchengemeinde Methler. Doch schon vorab: Es hat sich gelohnt!
Der „Tag der Musik“ bietet den Kamener Chören die Möglichkeit, sich mit einigen wohl gewählten Stücken dem Publikum zu präsentieren. Gleichzeitig wird auch zumindest ein Werk vorgetragen, bei dem das Publikum aufgefordert ist mitzusingen. 15 Chorensembles traten dieses Mal auf – bunt gemischt (manchmal aber auch einzelne Sängerinnen und Sänger in mehreren der Ensembles) und auch in der Wahl der Werke oft sehr unterschiedlich, ebenso im Vortrag. Es ist vielleicht etwas mühselig ob der Menge, aber gehen wir einmal durch das Programm: Der Chor des Kamener Gymnasiums unter Annette Dumpe-Fischer brachte vier Stücke, die allesamt sehr engagiert und wohlklingend vorgetragen wurden. Die Chorversion von Mikas „Happy Ending“ beeindruckte mich am meisten, für mich gerade in dieser Interpretation viel passender als das Original! Einige Schülerinnen und Schüler fungierten als Solostimmen und bewiesen, dass es auch im Nachwuchs schöne Stimmen gibt, die gefördert werden sollten – aber wirklich sehr ausdrucksvoll und gesanglich schon mit erstaunlicher Perfektion. Zum Mitsingen gab es „Alles nur geklaut“ von den Prinzen: Sicher ein bekannteres Lied, aber doch recht schnell und wortreich, da kamen nicht alle im Publikum mit. Es folgten der MGV Quartett-Verein „Frohsinn“ und der gleichnamige Heerener Frauenchor in Chorgemeinschaft unter Michael Breloer. Sie brachten zunächst „Was kann schöner sein?“ (deutsche Version von „Que Sera, Sera“, bekannt durch Doris Day). Darauf folgte „Traum von Amsterdam“, dieser merkwürdig melancholisch und zugleich beschwingte Popschlager von Cora – der mir in dieser Interpretation hier eine Gänsehaut besorgte (Hut ab für die Chöre, die das schaffen!). Schließlich brachten sie „Zeit zu gehen“, die deutsche Version vom „Time To Say Goodbye“. Ebenfalls unter Michael Breloers Leitung steht der Chor „music of joy“, der nachfolgend auftrat – mit dem Gospel „Kumbaya, my Lord“, „Can’t help falling in love with you“ (Elvis lässt grüßen, obwohl die Jüngeren wohl eher die Version von UB40 kennen dürften), „May the Lord send angels“ (in Englisch und der deutschen Version „Geh in Gottes Frieden“) und „Sailing“ (bekannt in Rod Stewarts Version). Für das Mitsinglied „Oh happy day“ waren nun alle drei Chöre unter Breloers Leitung auf der Bühne und animierten kraftvoll das Publikum. Die „Latin Ladies“ unter Susanne Pawlak erschienen nun auf dem Podium, mit „Rain in May“, „Thank you for the music“, einem Maori-Lied und „Als wir jüngst in Regensburg waren“ (mit Refrain zum Mitsingen); ein sehr erfrischendes Ensemble mit überwiegend warmen, weitgehend sehr sicheren Stimmen.